Sollen wir aufhören, von Freiheit zu sprechen? Mit dieser Frage habe ich mich in meiner Examensarbeit auseinandergesetzt. Die Antwort liefere ich gleich im ersten Wort der Arbeit, sie ist schlichtweg: „Nein!” Umständlicherweiserweise waren zur Begründung dieser doch sehr eingängigen Aussage etwa 100 Seiten Text nötig, die ich dann ja auch noch schreiben musste.
Aber sei’s drum, der Aufwand hat sich gelohnt: Die Arbeit wurde mit einer 1,00 bewertet und war somit offenbar nicht die allerschlechteste, die Prof. Dr. Thomas Schmidt, Fachbereich Katholische Theologie an der Uni Frankfurt, je gelesen hatte. Aber es kam sogar noch besser! Die Arbeit machte mich um 300 Euro reicher, denn dank ihr wurde ich der erste Preisträger des ab sofort jährlich vergebenen Abschlussarbeiten-Preises des Alumni-Vereins des Fachbereichs Katholische Theologie. Das erste mal, dass ich etwas gewonnen habe, juhuuu!
In der Arbeit geht es um die Freiheit des Menschen, letztlich um die des menschlichen Willens. Einige Leute, besonders aus der hirnforschenden Fraktion, möchten genau jene gewissermaßen abschaffen und führen dazu starke Belege an. Dummerweise versuchte man aber zu rennen, bevor man laufen konnte. Man wurde zwar nicht müde zu argumentieren, warum es einen freien Willen nicht geben könne, aber genau zu sagen, wie ein freier menschlicher Wille überhaupt sinnvoll zu denken ist – diese Mühe hat sich kaum einer gemacht.
Hätten gewisse Leute in ihrem Feldzug gegen die Freiheit ein wenig Mühe darauf verwendet, sich darüber klar zu werden, was menschliche (!!!) Freiheit überhaupt nur bedeuten kann, hätten sie wohl am ehesten ihre Sachen gepackt und wären spazieren gegangen. Meine Grundthese ist, dass menschliche Freiheit ohnehin immer nur teilweise vorhanden ist. Sie ist niemals vollständig an- oder abwesend. Zudem „hat” man sie nicht einfach. Man muss sie erlerne, sie üben, sie sich erarbeiten. Nur dann können wir wirklich freie Menschen sein.
Rechtliches – Copyright etc.
Einige rechtliche Hinweise zur Benutzung der Arbeit: Sie liegt hier für jedermann und jederfrau kostenlos zum Herunterladen als PDF-Datei bereit. Man darf sie nach Belieben lesen (wer will, auch zitieren) und weitergeben.
Was man jedoch auf gar keinen Fall darf: Teile des Inhalts als sein eigenes geistiges Werk deklarieren. Zitieren ohne Quellenangabe ist auch verboten. Die Ursprungsdatei und das Layout dürfen nicht verändert werden. Ebenso erlaube ich es nicht, Teile des Inhalts losgelöst vom Rest weiterzugeben.
Besonders bei Kapitel 2 „Warum es Freiheit nicht geben kann” stünde eine vom Rest losgelöste Betrachtung einzelner Textpassagen zum Gesamtaussagewunsch der Arbeit in krassem Widerspruch! Das heißt natürlich auch, dass beim Zitieren bitte nicht so getan werden darf, als würde ich insgesamt gegen die Freiheit sprechen. Ich bitte hiermit alle Leser darum, sorgfältig zwischen Aussageabsicht und sprachlichen Werkzeugen zur Vermittlung derer zu unterscheiden.
Nun viel Freude beim Lesen!
Vollständige Examensarbeit von Stefan Krissel als pdf