Es gab Zeiten, in denen man die IAA besucht hat und das Gefühl hatte, dass nicht nur die ganze Autobranche, sondern auch die halbe Welt anwesend war. Diese Zeiten sind definitiv vorbei. Schon der Mercedes-Stand, den man aufgrund der Geographie des Messegeländes gern als erstes besucht, bot nur ein Bild der Tristesse. Nicht, dass er nicht schön gemacht war und viele Schauwerte bot, aber er nahm, im Gegensatz zu vielen früheren Messen, nicht mehr die komplette, sondern nur noch die halbe Festhalle ein. Der Rest von Frankfurts „Gut Stubb” wirkte sehr leer.
Freilich ging es allerorten – mal mehr, mal weniger beherzt – um Umwelt- und Klimaschutz. Sehr hübsch war beispielsweise das Mercedes-Logo, dass doch sehr an ein Windrad erinnerte.
Draußen, wo einst BMW oder Audi residierten, fand man Hindernisparcours und auch VW hatte in seiner Halle, in der auch alle Tochterfirmen untergebracht waren, einen hübschen Fahrplatz für Kinder eingerichtet. Bei Porsche gab es am Freitagabend ein Überraschungskonzert mit irgendeinem unbekannten Menschen.
Hallen, die früher mit den Ständen internationaler Autofirmen gefüllt waren, präsentierten sich 2019 entweder ganz geschlossen oder gefüllt mit Zulieferer‑, Tuner- oder Spielzeugfirmen, es waren auch ein paar chinesische Autohersteller dabei. Allzu viele Menschen hat man dort freilich nicht angetroffen. Siehe die Fotos aus Halle 8. Nur Ford war als deutscher Hersteller dort zu finden, irgendwo stießen wir noch auf Hyundai.
Die übrigen deutschen Hersteller hatten sich in Halle 11 eingefunden, die früher einmal vom riesigen BMW-Stand beherrscht war (siehe z.B. IAA 2015). Dort fühlte man sich diesmal jedoch wie früher in einer Halle mit den kleinen Herstellern.
Angesichts dieser Tatsachen scheint die Frage nicht unberechtigt, wie lange es die IAA überhaupt noch geben wird. Mal sehen, ob es hier irgendwann einen Artikel mit der Überschrift „IAA 2021” geben wird.
Das letzte Bild ist übrigens vom Frankfurter Hauptbahnhof, der auch schon so schick ist wie ein Messestand.